Zum Absenkvorgang:
Das Abstapeln und der anschließende Einbau der Brückenlager erfolgen in mehreren Phasen nacheinander:
1. Phase: Abstapeln Pfeiler 4 und Pfeiler 5
2. Phase: Abstapeln Pfeiler 3 und Pfeiler 6
3. Phase: Abstapeln Pfeiler 7 und Pfeiler 8
4. Phase: Abstapeln Pfeiler 9 und Pfeiler 10, Widerlage 50 senkt sich mit ab
5. Phase: Abstapeln Pfeiler 1 und Pfeiler 2, Widerlager 0 senkt sich mit ab
In jeder Phase werden zunächst die Verschubbalken ausgebaut. Hierzu werden diese in transportable Montageeinheiten zerteilt und durch den Überbau abtransportiert. Nach dem Ausbau der Verschubbalken liegt der Überbau auf zwei Pressenstapeln auf. Diese sind jeweils auf vier Hydraulikpressen mit Pressenkolben gelagert. Zusätzlich werden neben den Pressenstapeln zwei Absetzstapel aufgebaut (siehe Abb. 3). Die Pressen- bzw. Absetzstapel bestehen aus Hartkanthölzern und Stahlträgern. Der eigentliche Absetzvorgang läuft in folgenden Schritten ab:
Die Vorgänge 1 bis 4 wiederholen sich so oft, bis die Einbauhöhe der Brückenlager erreicht ist. Durch diese wechselseitige Lagerung, verbunden mit dem Ausbau je einer Lage Stapelträgern, wird der Überbau sukzessive abgesenkt. Nach Einbau der Brückenlager erfolgt das Absenken der jeweiligen Folgepfeiler (Phase 2, Phase 3 usw.), bis die Brücke komplett ihre Endlage erreicht hat.
In Abbildung 2 ist ein Pfeilerkopf (hier: Brückenpfeiler Nr. 10) vor dem Ausbau des Verschubbalkens zu sehen.
Die Abbildung 3 zeigt den Pfeilerkopf des Brückenpfeilers Nr. 4 mit ausgebautem Verschubbalken und bereits errichteten Pressen- und Absetzstapeln. Auf dem Bild liegt der Überbau auf den beiden Pressenstapeln auf. An den Absetzstapeln wird gerade eine Lage Stahlträger ausgebaut. In der Pfeilermitte befindet sich eine Hilfskonstruktion (Querfesthaltung) um den Überbau in seiner Lage (Querrichtung) zu sichern.
Parallel zum Absenkvorgang laufen weitere Arbeiten, wie beispielsweise die elektrische Ausstattung des Brückenbauwerkes. Nach dem Absenken des Brückenüberbaus wird an den beiden Brückenenden jeweils ein sogenannter Endquerträger aus Beton hergestellt. Dieser bildet unter anderem den Anschluss der Brücke zu den Übergangskonstruktionen, die ebenfalls noch einzubauen sind. Anschließend kann mit den abschließenden Arbeiten an der Brücke (Abdichtung, Asphalt, Brücken - und Straßenausstattungen etc.) begonnen werden.
Auch die Arbeiten an der Strecke der B50neu auf Eifel- und Hunsrückseite gehen parallel weiter. Der Bau des letzten Bauwerkes im Streckenbau im Bereich des Vormontageplatzes am Widerlager Hunsrück ist größtenteils abgeschlossen, so dass mit dem restlichen Streckenbau in diesem Bereich ebenfalls schon begonnen wurde. An dieser Stelle konnte bislang noch nicht gebaut werden, da der Platz für die Montage der Hochmoselbrücke benötigt wurde.
Das Gesamtprojekt B 50neu inklusive der Hochmoselbrücke wird voraussichtlich im Herbst 2019 für den Verkehr freigegeben.