Die Pfeiler

Die Pfeiler auf der Hunsrückseite im Bauzustand
Blick auf die Pfeiler im Bau (Oktober 2013)

Die 1,7 Kilometer lange Hochmoselbrücke ruht auf lediglich zehn Pfeilern - im Verhältnis zu der Länge der Brücke ist das eine vergleichsweise geringe Anzahl. Der höchste Pfeiler misst rund 150 Meter, der niedrigste rund 20 Meter. Der Abstand zwischen den Pfeilern variiert und beträgt zwischen 105 und 210 Metern.

Die Pfeilerform ist ein wesentliches Gestaltungsmerkmal des Gesamtbauwerks.Gewählt wurde eine geometrische Taillierung der Pfeiler in Querrichtung.

Die Pfeiler wurden auf Bohrpfählen im Boden gegründet - in Summe wurden für die zehn Pfeiler mehr als 100 Pfähle in den Boden getrieben. Die Pfähle reichen dabei zwischen 8 und 47 Meter tief in den Erdboden. Die Bohrdurchmesser schwanken zwischen 1,8 und 2 Metern. Die oberen Enden der Pfähle wurden mit einer sogenannten Pfahlkopfplatte verbunden.

Das Gesamtsystem im Erdreich folgte hierbei dem Prinzip einer Tischgründung: Die Bohrpfähle vergleichbar mit den Tischbeinen, die Pfahlkopfplatte mit der Tischplatte - aus der Gesamtwirkung von Platte und Beinen resultiert die End-Stabilität der Gründung.  

Beim Bau der Pfeiler wurde eine sogenannte Selbstkletterschalung genutzt. Beim Betonieren wird in die Gussform der Selbstkletterschalung Beton eingefüllt. Wenn dieser ausgehärtet ist, wird die Schalung hydraulisch weiter Richtung Pfeilerspitze befördert. Betonstahl wird eingebaut und neuer Beton eingefüllt. Ist dieser ausgehärtet, wandert die Schalung weiter nach oben. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis der Pfeiler in seiner endgültigen Höhe errichtet ist - pro Abschnitt ist der Pfeiler rund fünf Meter in die Höhe gewachsen.